Es geht um Luis


Der angespannte Alltag von CONSTANZE und JENS gerät aus den Fugen, als ihr Sohn LUIS in der Schule gemobbt wird. Zerissen zwischen gesellschaftlicher Norm und dem Versuch, ihren Sohn zu schützen, drohen sie an einem Wertekonflikt zu scheitern, während Luis auf sich selbst gestellt bleibt.

KINOSTART: 23. Januar 2025

ES GEHT UM LUIS ist der zweite Kinospielfilm der Autorin und Regisseurin Lucia Chiarla (REISE NACH JERUSALEM).
Das kraftvolle Familiendrama, basierend auf dem Theaterstück „El pequeño poni“ von Paco Bezerra, erzählt die Geschichte eines Paares, das mit den Herausforderungen des modernen Familienlebens ringt. Max Riemelt und Natalia Rudziewicz brillieren in den Hauptrollen als dauergestresstes Ehepaar, das zwischen Karriere und Familienleben jongliert.
Als ihr zehnjähriger Sohn Luis wegen seines lilafarbenen Einhorn-Rucksacks in der Schule gemobbt wird, geraten die Eltern in einen Konflikt über gesellschaftliche Normen und den Schutz ihres Kindes.
Chiarla inszeniert den Großteil der Handlung im beengten Raum eines Taxis, das zur Konfliktzone für die Eltern wird, eindringlich und mit feinsinnigem Humor.
Diese innovative Herangehensweise schafft eine intensive Atmosphäre, die die Zuschauer in den emotionalen Tumult der Familie hineinzieht. ES GEHT UM LUIS ist eine bewegende Auseinandersetzung mit Themen wie Identität, Mobbing und elterlicher Verantwortung.

Der Film feierte seine Weltpremiere beim Zürich Film Festival 2024 und wurde für das Goldene Auge als Bester internationaler Film nominiert, ebenso wurde er in den internationalen Wettbewerb Progressive Cinema beim Festa del Cinema di Roma eingeladen und gewann dort den Sorriso Diverso Award.

REGIEGESPRÄCH

Warum hat Dich der Stoff des Theaterstücks DAS KLEINE PONY von Paco Bezerra für eine filmische Erzählung motiviert bzw. gereizt?

Beim Lesen des Theaterstücks von Paco Bezerra hat mich beeindruckt, wie sehr die Polarisierung der Charaktere rund um den Mobbing-Vorfall in der Schule das zentrale Element des Werkes darstellt. Der Sohn und das, was in der Klasse geschieht, wird ausschließlich durch die Eltern erzählt, die darauf völlig gegensätzlich reagieren. Diese Erzählweise minderte in keiner Weise die Gewalt der Ereignisse – durch das Fehlen des Protagonisten fehlt auch die Möglichkeit, sich mit dem Opfer identifizieren zu können – und damit wird die Geschichte universeller. Als Leserin war ich vollständig den Eltern ausgeliefert, hin- und hergerissen zwischen zwei Denkweisen. In ihnen erkannte ich mich wieder, nahm Partei, verstand ihre Schwächen und tiefen Instinkte, auch wenn ich sie nicht immer teilte.

Ich war schon immer eine Liebhaberin des Theaters. Meine ersten selbstgewählten Lektüren waren keine Romane, sondern Theaterstücke, insbesondere aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert. Ibsen war meine erste Entdeckung, gefolgt von der modernen Dramatik, die mich schließlich dazu brachte, Theater zu studieren.

In Paco Bezerras Stück fand ich den Geschmack und die Struktur eines klassischen Textes wieder, kombiniert mit einem höchst aktuellen Thema: die Vielfalt und die Verantwortung, sie zu schützen, damit sie nicht von Normen und der Gewalt erstickt wird, die auf diejenigen ausgeübt wird, die sich von diesen Normen nicht angesprochen fühlen. Ich wollte diese Geschichte aus den Theaterkulissen herausholen und ihren Charakteren einen Körper geben – um ihren Konflikt zu untersuchen und so der Spannung eine Stimme zu geben, die dieses Thema in der heutigen Gesellschaft hervorruft.

 

Worin bestanden die besonderen Herausforderungen bei der Adaption für den Film ES GEHT UM LUIS?

Die große Herausforderung bestand darin, den richtigen Ort zu finden, ohne zwingend in einer Wohnung zu bleiben, wie es im Theaterstück der Fall ist. Dennoch wollte ich den Fokus auf die Perspektive der Eltern beibehalten und nicht dem Drang nachgeben, Luis zeigen zu wollen, damit er weiterhin das Symbol der Vielfalt bleibt und eine universelle Dimension annimmt.

Es ging darum, einen Ort zu finden, der die gleiche Intimität wie ein Zimmer bietet, aber in Bewegung ist.

Ein Fenster zur Welt, wobei die Welt zu einem Ort wird, der den Wandel beobachtet und mit dem man interagieren kann. Ein Ort, der die Instinkte der Menschen widerspiegelt und offenbart. Ein Ort, der dieselbe Klaustrophobie erzeugt, von dem man sich aber auch kurz entfernen kann, um dem Zuschauer eine Atempause zu geben. So entstand meine Idee des Taxis, der Nachtschichten von Jens, des Treffens in den Pausen oder vor der Schule. Damit entstand die Ästhetik des gesamten Projekts, die dem Theaterstoff jene notwendige Visualisierung verschafft, die ein Film braucht.

MATERIAL

Digitales Poster, Filmfotos, Ausschnitte, Trailer, Pressemappe und weitere filmbegleitende Materialien finden sie hier in der Dropbox.

Genre: Drama
Jahr: 2024
Regie: Lucia Chiarla
Mit: Max Riemelt, Natalia Rudziewicz, Franziska Troegner, Ruben Dietze, Aziz Capkurt, Yun Huang

„Darstellerische Meisterleistung von Max Riemelt und Natalia Rudziewicz (Entdeckung!)“
The Spot „Media & Film“

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